Interessengemeinschaft Asperger Weingärtner e.V.

Weinberghut in Asperg beginnt

Allgegenwärtig mit Rätsche Traubendiebe vergrämen

Pressemitteilung vom 17. August 2020

Seit jeher pflegen die Asperger Wengerter im Verein Interessengemeinschaft Asperger Weingärtner (IAW) die traditionelle Weinberghut. Rätsche und Schreckschusspistole, das ist die wesentliche Ausrüstung der Mannen um Obmann Martin Pfisterer. Ab dem kommenden Wochenende durchstreifen sie aufmerksam durch die Asperger Weinberge rund um ihren Hausberg.

Während andernorts das Hutgeschäft längst Geschichte ist üben die Asperger – nachhaltig unterstützt von der Stadt – nach wie vor die bewährte, personalisierte Weinberghut aus. Dieses Jahr rund zwei Wochen früher, als sonst lockt das einsetzende Färben der Trauben und damit einhergehende Einlagern von Zucker Trauben Diebe geradezu magisch an. Allen voran die Stare. Stare sind recht intelligente Vögel. Gelingt es wenigen „Kundschaftern“ erst einmal ungestört die Leckerbissen vor zu kosten, folgen sie ihrem Naturell und mobilisieren einen Schwarm mit Artgenossen. Wehe, wenn dann kein Schütz allgegenwärtig aufschreckt, setzen die Tiere, gleich einer Abbeermaschine zum Kahlfraß an.

Maßlos ärgern sich die Asperger Wengerter auch über respektlose Zeitgenossen, die ungeniert mit Behältnissen anrücken, um sie um den Lohn der mühevollen Arbeit zu bringen. Nicht minder in Harnisch bringen die Weinbergbesitzer die Hinterlassenschaften im Wengert freilaufender Hunde genauso, wie argloses Entsorgen von Müll.

Die IAW appelliert: Trauben keinesfalls auf dem Boden zu werfen. Der Geruch des Traubensafts ruft nämlich die Kirschessigfliegen auf den Plan. Schon wenn die Stare die Trauben anpicken, werden die Kirschessigfliegen angezogen, und es können sich Pilze entwickeln.

Damit der durchweg vielversprechende Traubenbehang 2020 in Ruhe ausreifen kann und ja kaum eine Beerle in falschen Kehlen verschwindet, sind die Männer – bei Wind und Wetter – jeden Tag von Frühmorgens bis zum Einsetzen der Dämmerung „auf der Hut“. Im täglichen Wechsel sind vom Schwitzgässle im Osten bis hinaus in die westliche Hurst über acht Stunden auf Achse: Thomas Haidle, Gerhard Hesser, Klaus Holzwarth, Peter Käferlein, Eckhardt Mahn, Fritz Mattes, Martin und Peter Pfisterer sowie Bernd Sauer. Als Springer steht Franz Gerger bereit.

Die Weinberghut reicht über eine Fläche von rund 13 ha Hektar, deshalb sind die Wengerter hin und wieder mit dem Fahrrad unterwegs. Bei schlechtem Wetter fahren sie auch mal mit dem Auto neuralgische Punkte an. In Ihrer jüngsten Dienstbesprechung haben sich die Wengertschützen darauf verständigt, aufklärend auf unerlaubtes Handeln hinzuwirken. Unvermeidliche Lärmemissionen werden sie auf das im Einzelfall gebotene Mindestmaß konzentrieren. Aus heutiger Sicht prognostiziert die IAW das Saisonende auf Ende September, anfangs Oktober.

 

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